Zwischen Kontinenten und Kulturen: Unser dritter Roman führt von Südafrika bis Georgien.
Wer mich ein wenig kennt, weiss, dass ich zusammen mit meinem Co-Autor an unserem dritten Roman arbeite. Dieser neue Roman wird umfassender, länger und inhaltlich vielschichtiger als unsere bisherigen Veröffentlichungen. Zwei Länder stehen im Zentrum des ersten und zweiten Teils – beide faszinierend, beide voller Gegensätze: Südafrika und Georgien.
Südafrika – Ein Land der Schönheit und Extreme
Im ersten Teil unseres Romans reisen die Leserinnen und Leser mit uns nach Südafrika. Ein Land, das beeindruckt mit wunderbaren Landschaften, atemberaubender Tierwelt, herrlichen Küsten und einer einzigartigen Stimmung am Meer. Viele Menschen berichten begeistert von ihren Reisen dorthin, zeigen Fotos, erzählen von der Vielfalt der Kultur und Natur.

Doch Südafrika ist auch ein Land der Gegensätze. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist riesig. In grossen Städten liegen nur wenige Strassen zwischen Townships und noblen Villenvierteln. In den Townships, oft kaum mehr als Ansammlungen von Wellblech und Abfall, leben Menschen, die keine andere Wahl haben. Und nur einige Schritte weiter: hohe Mauern, hinter denen sich luxuriöse Anwesen mit Parks und Pools verbergen. Diese Realität ist hart, aber sie prägt das Leben vieler.

Hoffnung und Hilfe – Lichtblicke in der Dunkelheit
Inmitten dieser Gegensätze gibt es auch Orte der Hoffnung. Ich habe von einem Ort erfahren, wo Kinder und Jugendliche ohne Zuhause Zuflucht finden. Sie erhalten Schulbildung, eine Ausbildung und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Solche Projekte sind essenziell – und auch sie fliessen in unseren Roman ein.
Georgien – Zwischen Europa und Asien
Im zweiten Teil des Romans führt die Reise in eine andere Himmelsrichtung: nach Georgien. Ein kleines Land mit einer uralten Kultur, einer der ältesten Sprachen und einer einzigartigen Schrift mit 33 Zeichen. Georgien liegt geografisch wie kulturell zwischen Europa und Asien und hat eine bewegte Geschichte – geprägt von Fremdherrschaft, Unabhängigkeit und dem ständigen Ringen um Identität.
Auch heute ist ein Teil des Landes von russischen Truppen besetzt. Politische Spannungen, Angst, aber auch Hoffnung prägen das Leben der Menschen dort.

Kultur trifft Realität – Theater aus Georgien in Bern
Wie sehr mich das Schreiben mit diesen Ländern verbindet, merke ich im Alltag. Ich höre und lese News mit einer besonderen Sensibilität.
So besuchte ich kürzlich die Generalprobe eines Theaterstücks im Theater an der Effingerstrasse in Bern. Ein Stück, das von einer georgischen Autorin und dem Regisseur des Berner Theaters geschrieben wurde. Es war politisch, eindringlich, emotional – und brachte die Geschichte Georgiens der vergangenen 100 Jahre eindrucksvoll auf die Bühne.
Die georgische Co-Autorin berichtete vor und nach der Aufführung von den aktuellen Protesten in Tiflis – friedlich, aber eindringlich. Die Sorge vor zunehmendem russischen Einfluss ist gross, viele Freiheiten stehen auf dem Spiel.
Zwei Länder, zwei Welten – und ein Zuhause am Bielersee
Südafrika und Georgien könnten unterschiedlicher kaum sein, und doch verbinden sie ähnliche Themen: Ungleichheit, kulturelle Tiefe, historische Narben – aber auch Hoffnung und der Drang nach Veränderung. Zwischen den Kapiteln, zwischen den Kontinenten, treffen sich unsere Protagonistinnen immer wieder an einem Ort, der uns sehr vertraut ist: am Bielersee. Ein Ort, der uns am Herzen liegt, wo – wie in Südafrika und Georgien – Wein angebaut wird und ein Ort, der als Kontrast und Rückzugsort im Roman dient.

Schreiben als Reise zu anderen Welten
Das Schreiben dieses Romans ist für uns eine Reise – geografisch wie emotional. Es verändert unseren Blick auf die Welt, lässt uns Nachrichten und News anders wahrnehmen, sensibilisiert für Geschichten, die sonst vielleicht untergehen würden. Wir freuen uns darauf, diese Reise mit unseren Leserinnen und Lesern zu teilen.
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