Unser Roman ist doch nicht fertig – und das ist gut so!

Ein Mann und eine Frau schreiben auf ihren Laptops.

Im Juni letzten Jahres verkündeten wir auf unserer Website voller Freude: Unser dritter Roman ist abgeschlossen! Das Ende musste noch im Detail ausgearbeitet werden, aber wir hatten bereits mit der Überarbeitung begonnen.

Überarbeiten ist ein langer Prozess. Grammatikalische Korrekturen sind dabei das Einfachste. Doch unser aktueller Roman hat zwei Protagonistinnen – und damit auch zwei grosse Handlungsstränge. Dazu kommen noch mindestens zwei kleinere Nebenhandlungen. Diese Erzählstränge kann man auf unterschiedliche Weise miteinander verweben. Von Anfang an hatten wir uns entschieden, bei jedem Wechsel der Handlungsebene ein neues Kapitel zu beginnen.

Dank der Autoren-Software „Drama Queen“ konnten wir die Kapitel leicht neu sortieren und die Reihenfolge ändern. Doch das grosse Problem: Jedes Mal mussten die Übergänge zwischen den Kapiteln wieder angepasst werden – eine zeitaufwändige Aufgabe, die uns auch in der zweiten Jahreshälfte 2024 intensiv beschäftigte.

Warum waren wir überzeugt, dass unser Roman fertig geschrieben ist? Was sind die Kriterien für ein gutes Roman-Ende? Diese drei Punkte waren uns wichtig:

  1. Die Handlungsbögen sind vollendet.
  2. Die Protagonistinnen haben eine spürbare Veränderung durchlebt – essenziell für einen Entwicklungsroman! 😊
  3. Das Gefühl, dass sich ein Kreis geschlossen hat – zumindest in dem Masse, wie es die Handlung verlangt.

Aber genau hier haben wir eine bewusste Entscheidung getroffen: Nicht alle Erzählstränge sollten abgeschlossen sein. Denn wir hatten schon länger die Idee, eine Geschichte in zwei Bänden zu schreiben. Ein wichtiger Kreis hatte sich geschlossen – aber nicht die gesamte Geschichte.

Ein Puzzle, das noch nicht ganz fertig ist, und ein offenes Buch liegen auf dem Tisch.
Einzelne Handlungsstränge haben wir bewusst nicht geschlossen.

Während wir also an der finalen Version feilten, arbeitete ich im Hintergrund an unserer neuen Website. Nachdem ich ein Jahr lang verschiedene Hosting-Anbieter verglichen hatte, zog die Seite im September auf eine neue Plattform um – rechtzeitig vor der Veröffentlichung unseres 3. Romans. Der Titel und das Cover standen kurz vor Weihnachten endlich fest, und nach der letzten Korrektur sollte das Manuskript in ein professionelles Lektorat gehen.

Doch dann kam Anfang Januar die unerwartete Nachricht meines Co-Autors: „Unser Roman ist nicht fertig, wir können diesen Text so nicht veröffentlichen.“

Im ersten Moment war ich völlig konsterniert. Doch nachdem ich seine – relativ kurze – Erklärung gelesen hatte, brauchte ich nur wenige Stunden, um ihm recht zu geben.

Der entscheidende Punkt war die Textlänge. Wusstest du, dass ein durchschnittlicher Roman zwischen 80.000 und 150.000 Wörter umfasst? Ich nicht. Ich hatte unseren Text lediglich in Normseiten umgerechnet und gedacht: „Das reicht schon für ein 200-seitiges Buch.“ Dass man bei einem Blogartikel Wörter zählt, war mir klar – aber bei einem Roman?!

Nachdem ich die E-Mail meines Co-Autors gelesen hatte, suchte ich sofort die Wortanzahl in unserer Autoren-Software. Das Ergebnis war beeindruckend – aber ernüchternd: knapp 50.000 Wörter.

Unser Buch war schlicht zu kurz für einen vollwertigen Roman.

Zum Glück war die Lösung naheliegend – und wir hatten beide denselben Gedanken: Ein Teil des Romans war tatsächlich abgeschlossen. Aber eben nur der erste Teil.

Statt einen zweiten Band zu planen, entschieden wir uns, direkt weiterzuschreiben. Jetzt beginnt also die Arbeit am zweiten Teil – als nahtlose Fortsetzung des ersten.

Laptop mit Text: Teil 2
Jetzt schreiben wir den 2. Teil des Romans.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: 2025 wird kein neuer Roman von uns erscheinen. Unsere treuen Leserinnen und Leser müssen sich also noch etwas länger gedulden.

Aber ich habe eine Lösung, um die Wartezeit erträglicher zu machen: In den kommenden Monaten werde ich hier regelmässig Einblicke in unsere Geschichte und ihre Protagonistinnen geben.

Bleib also gespannt – es gibt viel zu entdecken!

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